Der Hollerbusch oder Holunder - Mythologie & Medizin

Kai Nagel

Der Hollerbusch, auch bekannt als Holunder, hat eine lange und interessante Geschichte, die bis in die antike Zeit zurückreicht. In vielen Kulturen auf der ganzen Welt hat der Hollerbusch eine bedeutende Rolle gespielt, sowohl in der Volksmedizin als auch in der Mythologie. In diesem Artikel werden wir uns mit der geschichtlichen und religiösen Bedeutung des Hollerbuschs sowie einigen der Mythen und Sagen befassen, die mit ihm verbunden sind. Also lehne dich zurück und lasse dich durch die verschiedenen Geschichten verzaubern, am Besten mit unserem leckeren Cocktail "Holler die Waldfee" hier der Link dazu.

Geschichtliche Bedeutung des Hollerbuschs

Der Hollerbusch oder Holunder ist seit langem ein wichtiger Bestandteil der Volksmedizin. Die Blüten und Beeren des Hollerbuschs wurden zur Behandlung von Erkältungen, Grippe, Fieber und verschiedenen Hautproblemen verwendet. Die Blüten wurden auch zur Herstellung von Tee und Sirup verwendet, während die Beeren in der Küche zum Backen und Kochen verwendet wurden.

In der mittelalterlichen Kräuterkunde wurde der Hollerbusch als ein Allheilmittel angesehen, das Krankheiten heilen und böse Geister vertreiben konnte. Im 17. Jahrhundert wurde der Hollerbusch auch als Heilmittel gegen die Pest eingesetzt. Der Glaube an die heilenden Kräfte des Hollerbuschs setzte sich bis ins 19. Jahrhundert fort, als er in vielen Volksmedizin- und Kräuterbüchern empfohlen wurde.

Die Pflanze „Holunder“

Der Holunder ist ein Strauch, der in der Regel zwischen 3 und 10 Metern hoch wird. In Ausnahmefällen kann er aber auch bis zu 15 Meter hoch werden. Es handelt sich also in der Regel um einen Strauch und nicht um einen Baum. Der Holunder bildet oft mehrere Stämme aus, die aus einer gemeinsamen Wurzel wachsen und einen dichten, buschigen Wuchs bilden. Die Stämme können einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Größe des Holunders von verschiedenen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel von der Art des Holunders, dem Standort, dem Klima und der Pflege. Es gibt mehrere Arten von Holunder, von denen der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) am weitesten verbreitet ist. Der Schwarze Holunder wächst in Europa, Asien und Nordamerika und kann je nach Standort und Klima unterschiedlich groß werden.

In der Volkskunde wird der Holunder oft als heiliger Baum oder als Baum verschiedenen Göttinnen zugewiesen. Diese sind die Göttinnen Holle, Hekate oder Freyja. Ob es sich bei den verschiedenen Namen um ein und dieselbe handelt ist eine andere Geschichte. Obwohl der Holunder kein Baum im eigentlichen Sinne ist, wird er in vielen Kulturen und Überlieferungen als mächtiges und magisches Gewächs verehrt.

Religiöse Bedeutung des Hollerbuschs

In der antiken griechischen Mythologie wurde der Hollerbusch mit der Göttin Hekate in Verbindung gebracht, die als Göttin der Magie und Hexerei verehrt wurde. Der Hollerbusch wurde oft als ein Baum angesehen, der die Kräfte von Leben und Tod besitzt, und er wurde auch als Baum der Wiedergeburt betrachtet.

In der christlichen Tradition hat der Hollerbusch ebenfalls eine Bedeutung. Es wird gesagt, dass der Hollerbusch an Orten wächst, an denen das Blut Christi auf die Erde tropfte, als er am Kreuz starb. Aus diesem Grund wurde der Hollerbusch in der christlichen Tradition oft als heiliger Baum angesehen, der Schutz und Segen bringt.

Wie der Hollerbusch / Holunder in die Christliche Mythologie eingearbeitet wurde

In der christlichen Überlieferung gibt es keine direkte Verbindung zwischen Jesus und dem Holunder. Es gibt jedoch eine Legende, die besagt, dass das Kreuz, auf dem Jesus gekreuzigt wurde, aus Holunderholz gemacht war. Diese Legende ist jedoch nicht historisch belegt und hat keine wissenschaftliche Grundlage.

Was die Frage betrifft, ob es in der Region, in der Jesus gewirkt hat, Holunder gab, so lässt sich dies nicht mit Sicherheit sagen. Es ist jedoch bekannt, dass der Holunder in vielen Teilen Europas, Asiens und Nordamerikas heimisch ist und schon seit Jahrhunderten in der Volksmedizin und -kunde verwendet wird.

Es ist auch interessant zu erwähnen, dass der Holunder in einigen Kulturen und Überlieferungen eine symbolische Bedeutung hat, die mit der christlichen Religion in Verbindung steht. In einigen europäischen Ländern wird zum Beispiel der 1. November als Allerheiligen gefeiert, an dem man die Verstorbenen ehrt und an ihre Seelen denkt. Dabei wird oft ein Kranz aus Holunderzweigen auf den Friedhof gebracht, der symbolisch für den Tod und die Unsterblichkeit steht.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Holunder in vielen Kulturen und Überlieferungen eine wichtige Rolle spielt und eine starke symbolische Bedeutung hat. Die Verbindung zur christlichen Religion ist jedoch eher indirekt und basiert auf Legenden und Überlieferungen, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben.

Mythen und Sagen um den Hollerbusch / Holunder

In vielen Kulturen auf der ganzen Welt gibt es Mythen und Sagen, die mit dem Hollerbusch oder Holunder verbunden sind. Hier sind einige davon:

In der nordischen Mythologie war der Hollerbusch ein heiliger Baum, der von der Göttin Freyja verehrt wurde. Der Hollerbusch wurde oft als Baum des Lebens betrachtet, der Wohlstand und Glück bringt.

Im Volksglauben des Mittelalters wurde der Hollerbusch oft als Tor zur Unterwelt angesehen. Es wurde gesagt, dass Hexen und Dämonen den Hollerbusch benutzen, um in die Welt der Toten zu reisen.

In der englischen Folklore wurde der Hollerbusch oft als Schutz gegen Hexen und böse Geister verwendet. Es wurde gesagt, dass, wenn man einen Zweig des Hollerbuschs über die Tür hängt, er das Haus vor bösen Geistern und Krankheiten schützt.

In der deutschen Mythologie gibt es eine Sage, die besagt, dass die Hollerhexen in der Nacht des Hollerfestes auf ihren Besen durch die Lüfte fliegen und sich unter dem Hollerbusch versammeln, um ihre Rituale durchzuführen. Wer in dieser Nacht den Hollerbusch berührt oder seine Beeren isst, wird von den Hollerhexen verflucht.

Wo sollte der Holunder gepflanzt werden

In einigen Volkssagen und -überlieferungen wird darauf hingewiesen, dass der Holunderbusch auf einem bestimmten Grundstück oder an einem bestimmten Ort gepflanzt werden sollte, um seine magischen Kräfte voll zu entfalten. Hier sind einige Beispiele:

  • Es wird oft gesagt, dass der Holunderbusch in der Nähe des Hauses gepflanzt werden sollte, um Schutz und Segen zu bringen. Einige Überlieferungen besagen, dass der Busch auf der Ostseite des Hauses gepflanzt werden sollte, um die Sonne zu begrüßen und das Haus vor bösen Geistern zu schützen.
  • In manchen Überlieferungen wird empfohlen, den Holunderbusch in der Nähe von Wasser zu pflanzen, wie zum Beispiel an einem Bach oder Fluss. Es wird angenommen, dass das Wasser die magischen Kräfte des Busches verstärkt und ihn mit zusätzlicher Energie versorgt.
  • Es gibt auch Überlieferungen, die besagen, dass der Holunderbusch auf einem Friedhof oder in der Nähe von Gräbern gepflanzt werden sollte. Es wird angenommen, dass der Busch die Seelen der Verstorbenen schützt und dass er auf diese Weise die Toten ehrt.

Was man vermeiden sollte um die bösen Geister nicht zu wecken

In einigen Kulturen und Überlieferungen wird empfohlen, bestimmte Rituale zu beachten, wenn man einen Holunderbusch schneiden oder fällen möchte. Hier sind einige Beispiele:

  • Es wird empfohlen, den Holunderbusch nur im Winter zu schneiden, wenn er keine Blätter und Früchte trägt. Es wird angenommen, dass dies den Busch weniger belastet und dass er schneller heilt.
  • In einigen Überlieferungen wird empfohlen, vor dem Schneiden oder Fällen des Holunderbuschs eine Opfergabe darzubringen. Dies kann zum Beispiel eine Schale mit Wasser oder Milch sein, die man dem Holunder als Dankeschön für seine Gaben darbringt.
  • Es wird empfohlen, den Holunderbusch nicht ohne triftigen Grund zu fällen oder zu schneiden. In einigen Überlieferungen wird sogar davon abgeraten, den Holunderbusch zu schneiden, da dies die Holunderfee verärgern und Unglück bringen kann.
  • Bevor man den Holunderbusch fällt oder schneidet, sollte man sich um Erlaubnis bei der Holunderfee bitten. Dies kann zum Beispiel durch ein kleines Ritual geschehen, bei dem man dem Holunder Respekt und Dankbarkeit zeigt.
  • Nachdem der Holunderbusch gefällt oder geschnitten wurde, wird empfohlen, die Äste und Zweige nicht einfach wegzuwerfen. In einigen Überlieferungen wird empfohlen, sie zu verbrennen oder in einer Zeremonie zu verbuddeln, um den Holundergeist zu besänftigen.

Fazit

Der Hollerbusch oder Holunder hat eine lange und interessante Geschichte, die bis in die antike Zeit zurückreicht. In vielen Kulturen auf der ganzen Welt hat der Hollerbusch eine bedeutende Rolle gespielt, sowohl in der Volksmedizin als auch in der Mythologie. Der Hollerbusch wurde oft als heiliger Baum angesehen, der Schutz und Segen bringt. In vielen Sagen und Mythen wurde der Hollerbusch mit Hexen, Dämonen und Geistern in Verbindung gebracht und oft als Tor zur Unterwelt angesehen. Trotz der vielen Geschichten, die sich um den Hollerbusch ranken, bleibt er ein wichtiger Bestandteil der Natur und der Volksmedizin.

Holunder Blüten mit einem Holunder Sirup
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